Welche Narkoseform ist die Richtige für Sie?

Sie sind für eine Operation oder eine Untersuchung, die einer Narkose bedarf, vorgemerkt. Hierzu wurde Ihnen vermutlich von Ihrem Chirurgen/Zahnarzt schon einiges erzählt. Das Gespräch mit Ihrem Anästhesisten kann hierdurch jedoch nicht ersetzt werden. Nur durch eine persönliche Beratung kann die für Sie individuell richtige Anästhesieform  festgelegt werden.

Vollnarkose

Bei der Vollnarkose wird der Patient durch eine Kombination von Arzneimitteln (Narkotika und Opioide)  in eine Art Tiefschlaf versetzt. In diesem Zustand ist das Bewusstsein vorübergehend ausgeschaltet und die Schmerzempfindung im ganzen Körper  unterdrückt. Die Narkose wird von einem Anästhesisten durch eine kontinuierliche intravenöse (über das Blut) oder inhalative (über den Atemweg) Verabreichung von Medikamenten – für die gesamte Operationsdauer – aufrechterhalten. Bei einigen Operationen, z. B. bei Eingriffen im Bauchraum, ist zusätzlich eine medikamentöse Muskelentspannung (Relaxierung) erforderlich.

Dr. Christoph Schuschnig

Dr. Christoph Schuschnig

Dr. Christoh Schuschnig beim
persönlichen Beratungsgespräch

Es gibt drei Möglichkeiten eine Narkose zu führen.

1.    Intravenöse Anästhesien

Bei diesem Verfahren werden alle Medikamente über eine Venenverweilkanüle direkt ins Blut verabreicht. Primär bzw. zur Einleitung der Narkose werden die Medikamente mit Spritzen über die Vene zugeführt. Zur Aufrechterhaltung der Narkose stehen dem Narkosearzt  Motorspritzen zur Verfügung, die eine kontinuierliche Verabreichung der Medikamente ermöglichen. Ergänzt wird die Narkose durch die etwaige Verabreichung von Muskelrelaxantien, die für eine Entspannung der Muskulatur sorgen und dem Chirurgen eine hundertprozentige Operationsruhe gewähren. Die totalintravenöse Anästhesie eignet sich auf Grund der eingesetzten Anästhetika besonders gut für ambulante und tagesklinische Eingriffe.

2.    Inhalationsanästhetika

Hierbei wird der Patient wie oben beschrieben mit Medikamenten die venös verabreicht werden in den Tiefschlaf versetzt und im Anschluss bzw. über den gesamten weiteren Verlauf des Eingriffes wird zur Aufrechterhaltung der Anästhesie das Narkosegas (volatiles Anästhetikum) über die Atemluft zugeführt. Damit dient die Narkosemaschine einerseits zur Beatmung des Patienten mit unterschiedlichen Anteilen im Sauerstoffgehalt und andererseits kann die entsprechende Menge an gasförmigen Narkotika zugeschaltet werden. Narkosen mit volatilen Anästhetika sind prinzipiell gleich gut steuerbar wie intravenöse Anästhesien, allerdings benötigt der Eingriffsraum eine Abluftabsaugung, damit das Operationspersonal nicht belastet wird. Diese Ausatemluftabsaugung ist in vielen Ordinationen nicht vorhanden, daher ist eine Inhaltionanästhesie  in diesen Eingriffsräumen nicht einsetzbar.

3.    Dämmerschlaf/Sedoanalgesie

Ist ähnlich der intravenösen Narkose (Opioide und Narkotika), nur mit einem geringeren Medikamentenbedarf zu gestalten. Dabei bleibt die Spontanatmung des Patienten erhalten, wobei aber der ausreichende Sauerstoffgehalt im Blut durch eine Sauerzufuhr über eine Sauerstoffbrille (über Nase oder Mund) oder Sauerstoffmaske unterstützt werden muss.

Sicherheit als höchste Priorität

 

a.    Maskenunterstützte Narkose

Eine Maske wird dicht über Mund und Nase aufgesetzt bzw. durch den Anästhesisten  in Position gehalten, die aktive Beatmung wird in weiteren Verlauf mit dem Atembeutel regelmäßig durchgeführt.

b.    Larynxmasken unterstütze Narkose

Ein Beatmungsschlauch mit einer Maske die den Racheneingang umschließt (aufblasbarer Wulst) wird in den unteren Rachenraum eingeführt, umschließt den Kehlkopfeingang (vor dem Kehlkopfeingang/vor den Stimmbändern), womit je nach Situation manuell oder maschinell beatmet werden kann. Die Larnyxmaske ist aber kein Aspirationsschutz, das heißt es könnte trotz dieser Maske Mageninhalt in die Lunge gelangen.

c.    Intubationsunterstütze Narkose

Hierbei wird ein Tubus mit Hilfe eines Spatels (Laryngoskop) über den Mund oder über die Nase zum Kehlkopfeingang geschoben und durch die Stimmbänder hindurch  in der Luftröhre platziert. Ein kleiner aufblasbarer Ballon, welcher den Tubus umschließt und unterhalb der Stimmbändern zum Liegen kommt, wird in korrekter Lage aufgeblasen, dichtet die Luftröhre vollkommen ab, sodass bei einer eventuellen Regurgitation aus dem Magen (Aufstoßen von Mageninhalt) keine Flüssigkeiten, Speisereste  in die Atemwege gelangen können. Damit ist  unter anderem auch ein Eindringen von Behandlungsmaterialien bei zahnärztlichen Eingriffen hintan haltbar.

Flexibilität durch mobile Anaesthesie